Im vergangenen Jahr wurden 145 Polizeivollzugsbeamte bei Einsätzen verletzt - Erhöhte Bereitschaft zur Gewaltanwendung

Walk: Bodycams endlich flächendeckend einführen

Im Jahr 2020 wurden 145 Polizeivollzugsbeamte bei Einsätzen verletzt. Dies geht auf eine Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Innenpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Raymond Walk, hervor.

Demnach waren 2020 Polizeivollzugsbeamte insgesamt 1.058 mal Opfer von Straftaten.

Dies entspricht einem nicht hinnehmbaren Anstieg von 279 Fällen und damit 35,8 % Steigerung!

Mit 227 Fällen resultiert dabei etwa jede vierte Straftat aus tätlichen Angriffen auf Poizeivollzugsbeamte.

„Diese erschreckende Erhöhung um 38 Prozent (plus 63 Fälle) dokumentiert die ungewöhnliche und nicht nachvollziehbare erhöhte Bereitschaft zur Gewaltanwendung“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Von den 145 im Dienst verletzten Polizeivollzugsbeamten wurden 16 Verletzungen der Politisch motivierten Kriminalität zugeordnet (10 rechts, 3 links, 3 nicht zuzuordnen). Nach 2019, als mit 180 Verletzten ein trauriger Höchststand zu verzeichnen war, hat 2020 in etwa das Vorjahresniveau (2019: 147) erreicht.

Für Raymond Walk kein Grund zur Entwarnung, zumal in einem Jahr, in dem es pandemiebedingt weniger Einsätze gab: „Jeder verletzte Polizeivollzugsbeamte ist einer zu viel. Auch wenn unsere Polizei das höchste Institutionenvertrauen im Land hat, scheinen einige Bürger jeglichen Respekt vor den Beamten verloren zu haben. Dies zeigen nicht zuletzt die verstörenden Bilder von Corona-Einsätzen der letzten Wochen.“

Walk erneuerte nach Bekanntwerden der aktuellen Zahlen seine Forderung nach einer flächendeckenden Einführung von Bodycams: „Die Landesregierung hat alle Möglichkeiten zu prüfen, wie sie Polizeibeamte besser vor Straftaten schützen kann. Mit Bodycams steht nun seit geraumer Zeit ein adäquates Mittel zu Verfügung, dass auch genutzt werden muss.“